Dieses Buch soll dabei helfen, das eigene explorativ-interpretative Projekt als Prozess anschaulich zu machen. Im Mittelpunkt steht die Handlungsachse des Forschungsprozesses, und es begreift den Forschungsprozess selbst als soziale Praxis. Dazu werden drei Verfahrensmodelle herangezogen:
Das von Anselm Strauss didaktisierte Grounded-Theory-Verfahren (GTV) leitet dazu an, wie man auf die Generierung einer datenfundierten Theorie hinarbeitet. Das Developmental Research Sequence-Verfahren (DRS) von James P. Spradley zielt darauf ab, Taxonomien in der Semantik des untersuchten Feldes zu erstellen und darauf aufbauend eine Kultur zu beschreiben. Mit dem Verfahren der Wissenssoziologischen Ethnografie und Hermeneutik (WEH) sollen laut Norbert Schröer und Jo Reichertz kommunikative Interaktionen ethnografisch beschrieben und hermeneutisch interpretiert werden.
Aktuelle Entwicklungen in Methodendebatten werden ebenso einbezogen wie Erkenntnisse der Wissenschaftsforschung. Diese methodologischen Hinweise werden sehr knapp und problemorientiert eingeführt. Im Zentrum stehen die Verfahrensweisen als solche.